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Infos für Pädagogen und Fachleute

Diagnose «gehörlos» oder «schwerhöriges Kind»: «Eine Welt bricht zusammen für die betroffene Familie.»

Eine Diagnose «schwerhörig» oder «gehörloses Kind» stellt junge, meist hörende Eltern vor eine grosse Herausforderung. Ein Trauerprozess beginnt.

Es beginnt für die betroffenen Familien ein Trauerprozess, den sie zu bewältigen haben. Das wirkliche Akzeptieren und Annehmen, dass das Kind hörbehindert ist, kann dabei Jahre dauern. Die Wehmut der Familien ist gross, dass das Kind nicht gleich hört wie andere. Selbst nach vielen Jahren wird das hörbehinderte Kind durch die Eltern mit gleichaltrigen, hörenden Kindern verglichen unbewusst. Nicht selten nimmt die ganze Familie durch die Hörbehinderung eine Randposition in der Gesellschaft ein.

Die unsichtbare Behinderung so wird die Hörbehinderung auch genannt, da die meisten Leute die Hörhilfen der Kinder erst spät oder kaum bemerken macht es den Familien nicht einfach.

Die Akzeptanz der Hörbehinderung durch die Eltern ist zentral. Manchmal gar mit psychologischer Unterstützung.

Wie können Sie Familien in dieser Situation am besten unterstützen? Wichtig in diesem Moment ist: – Verständnis zeigen für die schwierige Situation der Familie.

Es braucht viel Zeit für Eltern, sich mit der neuen Situation arrangieren zu können.
Das Akzeptieren und Annehmen der Hörbehinderung des Kindes soll das Ziel sein.
Die Eltern motivieren und stärken, ihren Alltag trotz Hörbehinderung positiv zu sehen.
Erst dann gelingt eine optimale Förderung des Kindes mit motivierten, engagierten Eltern.
Meist hilft den Eltern der Austausch mit anderen gleich betroffenen Familien.

Die Schweizerische Vereinigung der Eltern hörgeschädigter Kinder SVEHK ist ein flächendeckendes Netzwerk von betroffenen Eltern. Die SVEHK hat einen Kurzfilm lanciert zur Sensibilisierung zum Thema hörbeeinträchtigte Kinder und Jugendliche im Bildungsprozess

Video für neu betroffene Eltern

Frühförderung: Die Eltern als Partner aktiv einbeziehen

Aktiver Einbezug der Eltern gleich zu Beginn der Frühförderung.

Die Eltern und die Geschwister sollen gleich zu Beginn aktiv in die Frühförderung miteinbezogen werden. Die gegenseitige Motivation wird so gesteigert und sorgt für eine gute Zusammenarbeit. Das Kind spürt das und kann aktiver bei der Therapie mitmachen. Für die Eltern selber ist das Thema Hörbehinderung meist neu. Sie wissen noch wenig darüber und müssen tagtäglich selber dazu lernen. Ein intensiver Austausch zwischen Pädagogen und Eltern kann wertvolle Unterstützung bieten. Die Frühförderung gelingt.

Eine gute Zusammenarbeit wirkt sich positiv auf die Entwicklung des Kindes aus.


Die Eltern bekommen Sicherheit, wie sie ihr Kind am besten unterstützen können, und sind motivierter, mit ihrem Kind zu lernen. Eine gute Zusammenarbeit unterstützt die Entwicklung des hörbehinderten Kindes positiv.

Die Beziehung von Eltern hörgeschädigter Kinder zu Fachleuten.

Prof. Charles Gaucher, Dozent am Institut für Sozialarbeit der kanadischen Universität Moncton. hat untersucht, wie Eltern und Fachpersonen miteinander in Kontakt stehen. Lesen Sie die spannenden Erkenntnisse dieser Untersuchung, die er in einem Referat an der Elterntagung in Leysin bekannt gegeben hat.

Bericht SVEHK-Bulletin

Audiopädagogischer Dienst

Prozess der CI-Operation eine Strapaze für Eltern

Der Entscheid für Cochlea Implantate ist ein schwieriger Prozess für betroffene Eltern, der nicht unterschätzt werden darf.

Der Entscheid für eine Cochlea-Implantat-Operation ist schwierig für Eltern mit einem hörbehinderten Kind verbunden mit grosser Unsicherheit und Angst. Dabei stellen sie sich viele Fragen:

Wie sollen sie die Herausforderung der CI-Operation bewältigen?
Welches sind die geeigneten Implantate, von welchem Hersteller?
Wird das Kind danach auch wirklich  hören?  

Der Trend geht heute eher in Richtung Cochlea Implantation.

Zahlreiche Eltern der SVEHK haben zusammen mit ihren hörbehinderten Kindern diesen Schritt erfolgreich gemeistert.

In dieser anspruchsvollen Phase brauchen betroffene Eltern besonders viel Unterstützung und genügend Zeit für den Schritt der CI-Operation. Auch die Höreinstellung und Anpassung der Aussengeräte nach der Operation sind mit grossen Anstrengungen verbunden für Eltern und Kinder. Ein Erfahrungsbericht von betroffenen Eltern gibt eindrücklichen Einblick in den Prozess der CI-Operation und die anspruchsvolle Zeit danach.

Erfahrungsbericht CI-Operation

Was Sie über das Cochlea Implantat wissen sollten

«Cochlea» ist der lateinische Ausdruck für Hörschnecke.

Das Cochlea Implantant oder abgekürzt «CI» ist eine technisch ausgereifte Hörhilfe für Personen, denen herkömmliche Hörgeräte wenig oder keinen Nutzen bringen. Kinder werden heute häufig schon sehr früh und gleich binaural auf beiden Ohren implantiert.

Pro audito schweiz hat wichtige Tipps zum Thema Cochlea Implantat (CI) zusammengestellt.

Informationen über das CI

Förderung mit Lautsprache, Gebärdensprache oder Bildern?

Wissenschaftliche Berichte haben gezeigt, dass eine Interaktion des Kindes am wichtigsten ist. Das schwerhörige Kind soll sich entweder mit Bildern, Gebärden oder Lautsprache ausdrücken. 

Es gibt verschiedene Kommunikationsmöglichkeiten, wie hörbehinderte Kinder kommunizieren können. Nicht die Methode der Kommunikation zählt, sondern dass überhaupt Kommunikation stattfindet. Das ist heute wissenschaftlich belegt für eine gute Sprachentwicklung des Kindes. Das Kind soll sich mitteilen können, entweder mit Hilfe von Bildern, Gebärden oder wenn möglich in Lautsprache.

Immer beliebter ist dabei die bilinguale Sprachentwicklung  eine Kombination von Gebärdensprache und Lautsprache.

Der Schweizerische Gehörlosenbund SGB-FSS hat sich intensiv mit der bilingualen Sprachentwicklung Gebärdensprache/Lautsprache von hörbehinderten, schwerhörigen oder gehörlosen Kindern auseinandergesetzt. Lesen Sie dazu mehr unter folgendem Link:

Lautsprache/Gebärdensprache

Integration oder Separation?

So individuell die hörbehinderten Kinder sind, so unterschiedlich sind ihre Bedürfnisse bezüglich geeignetem Schulsetting.

Die Bedürfnisse des schwerhörigen Kindes stehen im Vordergrund, um das geeignete Schulsetting für eine gute Entwicklung zu wählen. Die vorhandenen Ressourcen der Familie sind ebenfalls zu prüfen. Die Integration ist verbunden mit grossem schulischem Mehraufwand, wovon die ganze Familie betroffen ist, inklusive der Geschwister. Die Schulangebote für hörbehinderte Kinder in den verschiedenen Kantonen der Schweiz variieren stark. Während in der Deutschschweiz mehrere Angebote von Spezialschulen für hörbehinderte Kinder existieren, werden die schwerhörigen Kinder in der Westschweiz und im Tessin fast ausschliesslich integrativ beschult. Bei Audiopädagogik finden Sie wertvolle Informationen und Videos für den Schulbereich sowie ein Merkblatt.

Audiopädagogik.ch
Merkblatt Schulwahl
Spezialschulen Hörbehinderung

Eine Mutter hat ihre Erfahrungen bezüglich Integration in einem Bericht in der Zeitschrift «BILDUNG SCHWEIZ» geschildert.

Erfahrungsbericht Integration

Schulalltag mit Hörbehinderung was bedeutet das für das Kind?

Der Schullaltag bedeutet für schwerhörige Kinder insbesondere in der Integration eine grosse Anstrengung.

Trotz Hörhilfen verstehen schwerhörige Kinder nicht alles wortwörtlich und müssen sich den Schulstoff, den sie verstanden haben, irgendwie zusammenreimen oder bei der Lehrperson nachfragen. Das braucht wesentlich mehr Zeit, um das Gesprochene zu verarbeiten. Meist lesen sie das Gesprochene auch von den Lippen des Erzählers ab Lippenlesen.
Nachfragen gelingt hörbehinderten Kindern nur schlecht sie wollen sich unauffällig verhalten und fragen deshalb nicht nach.

Hörbehinderte Kinder sollen sich melden, wenn sie etwas nicht verstanden haben, damit fühlen sie sich ernst genommen und integriert.

Kinder mit Hörbehinderung müssen tagtäglich kämpfen in der Schule, damit Lehrer und Mitschüler genug Rücksicht auf ihre Situation nehmen. Sie leisten sehr viel (mehr als ihre hörenden Mitschüler), geraten dabei aber auch rasch an ihre Grenzen. Hörbehinderte Kinder brauchen mehr Pausen, mehr Möglichkeiten der Ruhe und Entspannung, um Hörstress vorzubeugen. Eine FM-Anlage, die das Gesprochene der Lehrperson direkt auf die Hörhilfe des Kindes überträgt, erleichtert dem schwerhörigen Kind das Verstehen. Lesen Sie mehr zum Thema.

Technische Hilfmsittel

Das Umfeld sieht im ersten Moment die Hörbehinderung meist nicht und reagiert wenig adäquat auf die Bedürfnisse von hörbehinderten Kindern in der Regelschule.

Oft sieht das Umfeld im ersten Moment die Hörgeräte oder Cochlear Implantate von Mitschülern nicht, gerade bei Mädchen mit langen Haaren. Meist reagieren Mitschüler wenig adäquat oder ungeduldig, wenn ein hörbehindertes Kind nicht alles verstanden hat. Dabei wäre genau diese Rücksichtnahme für Kinder mit Hörbehinderung so wertvoll, damit sie sich integriert fühlen und ein gesundes Selbstwertgefühl entwickeln können.

Informationen der SVEHK für eine optimale Schulsituation hörbehinderter Kinder.

Die SVEHK hat nützliche Informationen zusammengestellt für eine optimale Situation für Kinder mit Schwerhörigkeit in der Schule. Hörgeräte und Cochlea Implantate (CI) sind ein Hilfsmittel und kein Ersatz für ein gesundes Ohr. Merkblatt zur Hörbehinderung in der Schule zum Herunterladen.

Merkblatt Hörbehinderung Schule

Welches sind die Gelingensfaktoren für eine erfolgreiche Integration?

Eine gute interdisziplinäre Zusammenarbeit zwischen Schule, Pädagogen und Eltern ist zentral.

Ein guter Austausch, eine optimale Zusammenarbeit zwischen Eltern, Lehrern und Audiopädagogen ist wichtig für eine gelingende Integration.

Eine Sensibilisierung der Klasse zum Thema Hörbehinderung steigert die Empathie gegenüber dem betroffenen Kind.

Je mehr alle Bescheid wissen über das Thema Hörbehinderung und seine Auswirkungen für das betroffene Kind, desto besser kann die Klasse mit den Besonderheiten eines hörbehinderten Mitschülers umgehen. Was braucht es, damit ein hörbehindertes Kind sich in der Klasse wohlfühlt?

Die Mitschüler sind optimal über die Hörbehinderung informiert.
Sie wissen, wie sie sich verhalten können gegenüber dem hörbehinderten Kind.
Das soziale Wohlbefinden des schwerhörigen Kindes wird so wesentlich gesteigert.
Ein Ohr-Modell kann beispielsweise im Fach Realien dazu dienen, die Hörproblematik zu erklären.
Das «Nicht-gut-Hören» soll nachgeahmt werden, indem die Lehrperson der Klasse in einer Fremdsprache einen Text abspielt den die Mitschüler auch nicht verstehen!
Die Schüler sollen sich mit der Tatsache des «Nicht-gut-Verstehens» auseinandersetzen. Wie gehen sie mit diesem Gefühl um?
Die Klasse wird so für das Thema Hörbehinderung sensibilisiert und die Empathie gegenüber dem betroffenen Mitschüler wird dadurch unterstützt.

Pausensituationen gut beobachten und dem hörbehinderten Kind die Möglichkeit bieten, sich integrieren zu können.
 
Das hörbehinderte Kind fühlt sich wohl, die Integration gelingt. Nicht nur der anspruchsvolle Schulstoff setzt den hörbehinderten Kindern zu, sondern auch schwierige soziale Situationen in der Klasse, die es als Fachperson ebenfalls zu beobachten gilt.

Grosse Sozialkompetenz der Mitschüler ist ein weiterer Gelingensfaktor für eine gute Integration und kann helfen, Mobbing zu vermeiden.

BILDUNG SCHWEIZ hat Hörbehinderung in der Schule thematisiert. Lesen Sie den Fachbericht von Markus Wyss dazu in der Zeitschrift «BILDUNG SCHWEIZ».

Fachbericht Hörbehinderung Schule

Untertitel für hörbehinderte Kinder - auch in der Schule

Untertitel helfen hörbehinderten Personen, die gesprochene Kommunikation besser zu verstehen, indem sie den Inhalt nachlesen können.

Meist wird das Schauen von Filmen mit Untertiteln in Schulen noch wenig angewendet, dabei wäre das sehr hilfreich für hörbehinderte Kinder im Unterricht.

Wie können Sie Untertitel zuschalten?

Fernseher:
Im Bereich der Einstellungen ihres TV-Geräts kann man Untertitel zuschalten. Sie bleiben dann bei allen verfügbaren Filmen und Sendern sichtbar. Beim schweizerischen Fernsehen kann über die Teletextnummer 777 die Untertitel sichtbar machen. Die Qualität der Untertitel hängt davon ab, ob eine Sendung live ist oder schon kurz vorher aufgezeichnet wurde.
   
Computergestütztes Fernsehen (HbbTV):
HbbTV steht für «Hybrid broadcast broadband TV». Die neue Technologie verknüpft digitales Fernsehen mit dem Internet. Ähnlich dem Teletext, Link öffnet in einem neuen Fenster und es werden Zusatzinformationen des TV-Senders angezeigt. Dieser blendet im laufenden Programm ein Icon, Text, Bild oder Banner ein, um auf sein SmartTV-Angebot (basierend auf der HbbTV-Technik) hinzuweisen. Zur Aktivierung des Angebots muss die rote Taste der Teletext-Farbtasten auf der Fernbedienung der «RedButton» gedrückt werden. Alle wichtigen Gerätehersteller unterstützen HbbTV.

Bei gestreamten Sendungen am Computer lassen sich die Untertitel neuerdings auch zuschalten. Gerade im Klassenzimmer kann diese Form sehr sinnvoll sein. Die Lehrkräfte können bestimmte Themen zeigen und die hörbehinderten Kinder können den Inhalt besser mitverfolgen.

Wertvolle Tipps zur Kommunikation mit einem hörbehinderten Kind

Kommunikation mit einem Kind mit Hörbehinderung gelingt mit direktem Blickkontakt zum Betroffenen sowie langsamem, deutlichem Sprechen.

Kommunikation mit einem Kind mit Hörbehinderung gelingt, wenn einfache, aber dennoch wichtige Schritte befolgt werden. Als Unterstützung gibt es den Flyer «Sehen zum Verstehen» Ratschläge für die Kommunikation mit Gehörlosen und Schwerhörigen sowie wertvolle Tipps und Anregungen im Umgang mit hörbeeinträchtigten Menschen.

 Kommunikation mit Hörbehinderten

Der Nachteilsausgleich

Massnahmen des Nachteilsausgleichs können in Anspruch genommen werden.

Für hörbehinderte Kinder in der Schule können Massnahmen des Nachteilsausgleichs in Anspruch genommen werden. Beispielsweise verstehen sie den Unterrichtsinhalt, aber eventuelle Fragen zum Inhalt haben sie durch die Hörbehinderung nicht korrekt mitbekommen dadurch können sie nicht adäquat auf die Fragen antworten.

Sie brauchen mehr Zeit.

Weitere Informationen zum Nachteilsausgleich.

Nachteilsausgleich